AnaMag – Erforschung eines automatisiert hergestellten, degradierbaren Anastomosen­stents für die Viszeralchirurgie

Koordinator:
Meotec GmbH
Herr Dr.-Ing. Alexander Kopp
Philipsstr. 8
52068 Aachen
Tel.: 0241/475718-0
E-Mail: Alexander.Kopp@meotec.eu

Projektvolumen:
3.110.692 € (2.157.329 € Förderanteil durch das BMBF)

Projektlaufzeit:
01.01.2020 bis 31.12.23

Projektpartner:
Körting Nachf. W. Steeger GmbH & Co. KG, Wuppertal
Feinmechanik Mehr GmbH & Co. KG, Aachen
Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen, Aachen
Universitätsklinikum Aachen (AöR), Aachen

Projektbeschreibung
Die Anlage einer Nahtverbindung (Anastomose) dient der Wiederherstellung der Kontinuität von tubulären Strukturen. Eine Undichtigkeit dieser Verbindungen (Anastomoseninsuffizienz) gilt dabei als eine der folgenschwersten klinischen Komplikationen. Im Bereich z.B. der Speiseröhre treten bei bis zu 35 % der Patienten innerhalb der ersten 10 Tage nach der Operation Insuffizienzen auf. Dies führt zu einer um den Faktor 3 gesteigerten Mortalität und einer um das zwei- bis vierfache längeren Krankenhausverweildauer. Die endoskopische Stentimplantation bietet zur Abdichtung der Nahtstelle insbesondere hinsichtlich der Sepsiskontrolle einen minimalinvasiven Behandlungsansatz mit guten Erfolgsraten. Hierbei werden bislang nicht resorbierbare Stents eingesetzt, die bis zur Abheilung geprüft, gewechselt und abschließend explantiert werden müssen. Dies bedeutet für den Patienten ein erhöhtes Risiko einer lebensbedrohlichen Sepsis sowie eine zusätzliche Belastung und eingriffsspezifische Risiken durch zusätzliche Operationen. Ziel dieses Projektes ist die Erforschung eines atraumatischen, resorbierbaren Anastomosenstents für den primärprophylaktischen Einsatz. Durch den Einsatz resorbierbarer Magnesiumlegierungen als Drahtgerüst sowie bionativer Polymere zur Ummantelung des Stents und Abdichtung der Implantationsstelle, soll es in Zukunft möglich werden, auf die Entfernung oder den dauerhaften Verbleib von Anastomosestents zu verzichten. Um eine konkurrenzfähige Produktion bei ausreichender Reproduzierbarkeit zu ermöglichen, wird die Automatisierung des textilen Herstellungsprozesses untersucht und eine entsprechende Anlagentechnik präevaluiert. Das in diesem Projekt etablierte Implantatkonzept wird abschließend hinsichtlich der geplanten Funktionen (Degradation, Abdichtung, Heilungsförderung) in einer präklinischen Tierversuchsstudie validiert. In der langfristigen Verwertung des Projektes ist die Translation der Forschungsergebnisse geplant, sodass eine spätere CE-Zertifizierung eines an dem AnaMag-Konzept angelehnten Implantates angestrebt werden kann. Darüber hinaus ist ein Transfer des automatisierten Fertigungskonzeptes auf weitere Anwendungsgebiete drahtbasierter Implantate geplant.